Rosen richtig pflegen und schneiden

Rosenbogen

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„Es tut gerade in schwerer Zeit nichts so wohl, als sich der Natur hinzugeben, nicht passiv oder genießend, sondern schaffend“, so schrieb Hermann Hesse in seinen Tagebüchern. Der Schriftsteller war ein leidenschaftlicher Gärtner und zu seinen Lieblingsblumen gehörten auch Rosen. Eine besonders schöne Rose wurde sogar nach ihm „Hermann-Hesse-Rose“ benannt.

Rosen richtig pflegen und schneiden

Um lange Zeit viel Freude an den wunderschönen Pflanzen zu haben, ist es wichtig, die Rosen richtig zu pflegen und schneiden. Nicht nur optisch kommen die Blüten besser zur Geltung, wenn der Rosenstrauch oder Rosenbogen von alten Blättern und abgestorbenen Zweigen befreit wird. Durch die Lichtung kommt auch mehr Luft und Sonne zu der Pflanze und die gefürchteten Pilzkrankheiten können so vermieden werden. Zudem schwächt es die Rose, wenn sie ungehindert wuchern kann und sie wird generell krankheitsanfälliger. Bei richtigem Schnitt kann die Rose gleichsam all ihre Kräfte auf die Ausbildung von Blüten lenken und sie wird die Pflege mit üppiger Pracht danken. Aus diesen Gründen möchten wir Ihnen in diesem Artikel einige Tipps geben, wie Sie Ihre Rosen richtig pflegen und schneiden.

Welche Schere eignet sich?

Gartenschere

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Zum Schneiden der Rosen verwendet man Gartenscheren, oder spezielle Rosenscheren. Wichtig ist, dass die Schnittfläche immer sauber und glatt ist. Stumpfe Scheren quetschen die Zweige, reißen das Gewebe ein und bieten Pilzsporen oder Pilze eine willkommene Eintrittsöffnung. Hier sollte man unbedingt auf Qualität achten und regelmäßig kontrollieren, ob die Schere noch scharf genug ist. Nach der Benutzung kann man sie auch mit einem feuchten Tuch abwischen. Schnittflächen sind Wundflächen, auch bei Pflanzen, und Sauberkeit hilft Krankheiten vorzubeugen.

Wann werden Rosen geschnitten?

Der Hauptschnitt wird im Frühling durchgeführt. Der Zeitpunkt sollte so früh im Jahr gewählt werden, dass die Pflanze noch nicht im vollen Wachstum steht, aber spät genug, dass keine länger andauernden Fröste mehr auftreten. Am besten kann man sich an die Forsythienblüte halten: Sobald dieser Frühlingsblüher Ende März, Anfang April seine gelbe Blütenpracht zeigt, kann man sich an den Rosenschnitt wagen. Im Sommer folgt dann der sogenannte „Ausputzschnitt“. Dabei werden vor allem alte Blüten und verdorrte Zweige entfernt.

Anleitung: Rosen richtig schneiden

Beim Frühlingsschnitt gilt: Je stärker man die Rose zurückschneidet, desto üppiger wird sie blühen. Das gilt vor allem für die öfter blühenden Buschrosen (Zwergrosen, Edelrosen, Beetrosen). Durchschnittlich alle fünf Jahre kann man diese sogar sehr stark verjüngen.

Allerdings muss man einige Regeln beachten, wenn man die Rosen richtig schneiden möchte: Zunächst schneidet man kranke, schwache und abgestorbene Triebe aus und entfernt sie auch sofort vom Blumenbeet, denn sie haben mögliche Krankheitskeime. Ebenso entfernt man neue Triebe, die einen Frostschaden haben. Diesen erkennt man daran, dass er sich sehr weich anfühlt. Auch alle nach innen wachsenden Triebe werden reduziert. Zu viele Äste verhindern,  dass Sonnenlicht eindringt und begünstigen Pilzwachstum. Hier kann man direkt am Stamm schneiden, denn man möchte ja vermindern, dass sie schnell nachwachsen.

Ansonsten gilt die Augenregel: Man schneidet etwa einen halben Zentimeter oberhalb einer Knospe (Auge) und lässt die Triebe bei Strauchrosen für eine Länge von etwa 3-5 Augen stehen. Je stärker der Trieb, desto weniger wird er beschnitten. Die Schnittflächen sollten leicht schräg sein. So kann kein Wassertropfen darauf stehen bleiben und die Pflanze bleibt gesund. Um das Wachstum nach außen zu ermöglichen soll man darauf achten, dass man oberhalb einer Knospe schneidet, die nach außen zeigt.

Einmal blühende Buschrosen, zu denen viele alte Rosensorten gehören, werden weniger stark beschnitten. Hier reicht es meist, wenn man Alt-und Todholz entfernt. Auch bei Kletterrosen unterscheidet man zwischen Einmalblüher und öfter blühende Sorten. Auch hier gilt: Einmal blühende Kletterrosen nur wenig zurechtschneiden. Junge einmalblühende Kletterrosen werden oft gar nicht getrimmt. Hier werden lediglich seitliche Zweige zurechtgebogen. Bei öfter blühenden Kletterrosen werden Zweige, die älter als fünf Jahre sind, entfernt, da sie kaum mehr Blüten tragen. Nach der Blüte kann man die waagrecht wachsenden Seitentriebe zurückstutzen, hier kommen meist weitere Blüten nach.

Der Sommerschnitt dient bei mehrfach blühenden Rosen dazu, die Pflanze anzuregen  neue Blütenansätze zu bilden. Im Juni, nach der ersten Blüte, wird etwa eine Handbreit unter der Blüte abgeschnitten, vor dem ersten voll ausgebildeten Laubblatt. Auch bei üppig blühenden Einmalblühern wird man einen Sommerschnitt durchführen. Sie werden die Mühe im nächsten Jahr mit vermehrter Blütenbildung danken.

Wie müssen die Pflanzen gepflegt werden?

Rosendünger

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Nun möchten wir Ihnen noch einige Tipps geben, wie Sie Ihre Rosen richtig pflegen. Rosen brauchen vor allem einen sonnigen Platz. Unter großen Laubbäumen und im Schatten, wo sie andauernder Nässe ausgesetzt sind, werden sie sich nicht wohl fühlen und können die gefürchteten Pilzkrankheiten bekommen.

Wie oft und wie viel man Rosen düngen soll, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Viele Rosenliebhaber finden ihren eigenen Weg. So schwören manche auf Hornspäne, andere bevorzugen Pferdeäpfel oder eine Rosendüngermischung aus dem Fachhandel.

Oft wird dreimalige Düngergabe empfohlen: Eine Kompostgabe zeitig im Frühling (nicht zu üppig). Etwas später im Jahr, wenn schon die ersten Knospen zum Blühen ansetzen ungefähr im Mai, kann man einen Volldünger einsetzen, am besten kurz nach einem Regenguss. Ende Juli, Anfang August kann man noch etwas Mineraldünger einbringen. Es hier gilt die allgemeine Regel, dass in Ruhezeiten nicht gedüngt werden sollte.

Zuviel des Guten allerdings schadet den Pflanzen. Bei Überdüngung fällt die Blütenpracht kärglich aus, ebenso bei zu wenig Nährstoffeintrag. Es gibt im Handel eine Vielzahl guter Produkte und man kann je nach Bodenausgangslage variieren.

Fazit: Rosenzüchten kann zu einer wirklichen Leidenschaft werden und kaum jemand kann sich der Schönheit und dem Charme dieser königlichen Pflanze entziehen. Ihre Pflege ist einfacher, als man es sich oft vorstellt und der Mühe Lohn ist eine üppige Blütenpracht und eine duftende Vielfalt. Mit den oben genannten Tipps hoffen wir, dass Sie nun Ihre Rosen richtig pflegen und schneiden können und sich als Dank an den herrlichen Blüten und dem schönen Duft erfreuen.