Kompost anlegen: Wie kompostiere ich richtig?

Kompost anlegen

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Kompost ist ein Rotteprodukt von pflanzlichen Abfällen. Als Verrottung versteht man die Zersetzung von organischem Material zu Humus (Gesamtheit der toten organischen Substanz im Boden), Kohlendioxid und Wasser.

Viele Hobbygärtner schwören auf ihren selbsthergestellten Kompost, dem „schwarzen Gold“ der Pflanzenfreunde. Und zurecht- denn eine eigene Kompostiermöglichkeit im Garten schont nicht nur den Geldbeutel und hilft den Müll zu reduzieren, sie führt uns auch greifbar vor Augen, dass alles Leben in einen sinnvollen Kreislauf gebettet ist. Besonders Kinder profitieren von solch einem naturnahen „Anschauungsunterricht“. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige Tipps geben, wie Sie Kompost anlegen und worauf man beim Kompostieren achten sollte.

Vorteile guter Komposterde

Der große Vorteil im Einbringen von Kompost in die Erde ist seine Langzeitwirkung. Kompost bessert sozusagen die Vorräte des Bodens auf. Da vor allem im Frischkompost die Verrottung noch nicht komplett abgeschlossen ist, sind die Nährstoffe wie etwa der Stickstoff zum großen Teil noch gebunden. Sie sind zwar so beim Eintrag nicht sofort verfügbar, stellen aber eine nachhaltige Verbesserung des Bodens dar, die über Jahre wirkt. Guter Kompost fördert außerdem die Besiedelung von großen und kleinen Bodenlebewesen und verbessert sowohl Luft- als auch Wasserhaushalt der Erde.

Wie kompostiere ich richtig?

Prinzipiell hat man beim Kompostieren die Wahl zwischen einem offenen und einem geschlossenen System.

Ein offener Komposthaufen ist die klassische Variante. Für ein Grundstück in der Größe von etwa 400m² braucht man ungefähr einen Kubikmeter Platz für Kompost. Es gibt viele Arten von Umzäunungen im Fachhandel (aus Holz oder Metalldraht). Man kann für dieses offene System auch recht einfach selbst etwas herstellen, wie zum Beispiel aus Baupaletten.

Eine andere Möglichkeit wenn Sie Kompost anlegen ist es, in einem geschlossenen System zu kompostieren. Dafür braucht man einen sogenannten Schnellkomposter. Die Vorteile liegen vor allem darin, dass keine Geruchsbelästigung auftreten kann (die allerdings bei richtiger Pflege auch im offenen System kein Thema sein sollte) und keine unerwünschten Gäste wie Ratten und Mäuse angelockt werden.

Schneller kompostieren mit Schnellkomposter

Schnellkomposter gibt es in vielen Varianten, meistens sind sie aus Kunststoff. Sie lassen unschöne Abfälle unter einem Deckel verschwinden und – wie ihr Name schon sagt – sie sind „schneller“. Auf einer Kompostmiete, so wird der Komposthaufen auch genannt, braucht Grünabfall, je nach Zusammensetzung bis zu zwei Jahre bis zur Verrottung, in manchem Schnellkomposter nur ein halbes Jahr. Eine spezielle Variante des Schnellkomposters ist der Thermokomposter. Hier wird durch Isolierung die Temperatur gleichmäßiger gehalten und die Kompostierung geht noch schneller.

Eine relativ neue Variante (seit 2013) der Schnellkomposter ist der „Rollende Komposter“. Die robuste Plastikkugel bringt zwei Vorteile: Man kann ihn schnell zu dem Ort im Garten rollen, wo er gerade gebraucht wird und durch die Bewegung ist sein Inhalt stets gut gemischt und muss nicht mehr umgeschichtet werden. Allerdings hat er mit einem Durchmesser von 70 cm kein sehr großes Fassungsvermögen.

Der richtige Standort: Feucht und Kontakt zur Erde

Der Kompost verrottet am besten, wenn er im Halbschatten steht, etwa unter einem Baum oder Strauch. Dort ist er vor Austrocknung geschützt. Bei langen Trockenperioden sollte man den Kompost ab und zu mit Regenwasser oberflächlich begießen.

Sehr wichtig: Der Kompost braucht Kontakt zum „lebenden“ Boden. Die tierischen „Arbeiter“ wie Regenwürmer, Asseln und Mikroorganismen können von dort einwandern und Feuchtigkeit kann entweichen.

Was gehört in den Kompost?

In den Kompost gibt man Küchenabfall, wie Obst und Gemüsereste, Tee- und Kaffeesud. Auch Schnittblumen und Topfpflanzen, sowie zerdrückte Eierschalen und Kleintiermist von Pflanzenfressern kann man verwenden. Schalen von Zitrusfrüchten verrotten sehr langsam und sind nicht geeignet.

Baum- und Strauchschnitt (z. B. beim Rückschnitt eines Rosenbogen oder Rankgitters) aus dem Garten ist gut geeignet, wenn Sie Ihren eigenen Kompost anlegen möchten. Klein geschnitten helfen sie mit, dass die Belüftung funktioniert. Auch Rasenschnitt kann man untermengen. Am besten lässt man das Gras etwas antrocknen, beziehungsweise mischt es mit anderem Material damit es keine feste, undurchlässige Schicht bildet. Laub sollte zuerst anwelken und trocknen bevor man es zum Kompost gibt.

Kompost anlegen: Die richtige Mischung

Kompostieren

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Beim Kompostieren kommt es auf die richtige Zusammensetzung der Zutaten an. Wenn man manche Beschreibung zu diesem Thema liest, klingt es wie eine höhere Kunst. Tatsächlich ist es nicht ganz banal und verlangt ein wenig Auseinandersetzung mit der Materie, besonders am Anfang. Zwischen den verschiedenen Abfallschichten kann man auch immer wieder mal ein wenig ein wenig „Kompostbeschleuniger“ streuen. Diesen gibt es in Pulverform im Fachhandel. Er besteht aus verschiedenen Komponenten wie Hornmehl, Stickstoff, Kalium und auch Mikroorganismen wie Pilzsporen und Kompostbakterien. Kompost vom Vorjahr erfüllt den gleichen Zweck und man kann ihn daruntermischen, sofern man hat.

Welche Fehler sollte man beim Kompostieren vermeiden?

Weder zu feucht, noch zu trocken soll der Kompost sein. Was sich so einfach anhört, ist in der Praxis oft ein Problem. Steht die Kompostmiete etwa auf festem Lehmboden, kann das Wasser nicht ablaufen und Fäulnis ist die Folge. Um das zu vermeiden, kann man den Boden vorbereiten. Er wird aufgelockert und kleine Steine werden untergemengt, bevor der Kompost daraufgestellt wird. Bei zu großer Trockenheit muss der Kompost befeuchtet werden. Die unterste Schicht sollte immer aus luftigem Material wie kleinen Zweigen bestehen.

Neben der richtigen Feuchtigkeit ist auch die Luftzufuhr wichtig. Das erreicht man, indem man kleinen Baum- und Strauchschnitt untermengt. Essensreste wie Brot sollten nur spärlich auf dem Kompost landen. Sie locken Ratten und Mäuse an.

Fazit: Einen eigenen Kompost herzustellen zahlt sich selbst bei kleinen Gärten aus – und es macht wirklich Freude!